Abi - und dann?

06. Apr 2020

Abi - und dann?

Chemie als faszinierende Herausforderung

Hey,

wir sind Anna, Mariella und Merle, die „Abis“ der Abschlussklasse 2020 und wollen dir von unseren Erfahrungen berichten.
Wir wurden 2018 in der Mittelstufe des CTA-Bildungsgangs am BKO eingeschult. Da wir bereits unser Abitur erworben haben, sind wir zunächst eine eigene Klasse (TACA1). Unser Stundenplan setzt sich aus der Theorie und der Praxis der Mittelstufe (TACF2) und der Praxis der Unterstufe (TACF1) zusammen. Gerade das Unterstufenlabor dient als gute Übung und trägt dazu bei, die Laborarbeit kennenzulernen. In dem Jahr ist uns besonders aufgefallen, dass wir gerade dadurch eine enge Verbindung zu den Schülern der Mittelstufe, aber auch zu denen der Unterstufe knüpfen konnten und somit sehr schnell Anschluss gefunden haben. Generell harmonieren die Stufen untereinander, aber auch das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ist sehr entspannt und entgegenkommend.
Nach den Osterferien begaben wir uns in verschiedene Betriebe, um unser erstes Praktikum als CTA anzutreten. Dabei waren die vier Wochen eine gute Möglichkeit, um einen ersten Einblick in ein späteres Berufsfeld zu bekommen. Die Praktikumsstellen waren nicht vorgeschrieben. Zur Suche haben wir allerdings eine Liste ausgehändigt bekommen, anhand der wir uns einigermaßen orientieren konnten.

Im nächsten Schuljahr (TACA2) haben wir ausschließlich dieselben Fächer wie die TACF3, auch die allgemeinbildenden Fächer wie Englisch, Deutsch, Wirtschaft, Politik,… , auch wenn dies bereits Unterrichtsstoff der gymnasialen Oberstufe war und diese in der Mittelstufe entfallen sind.
Beide Klassen haben in der Oberstufe im ersten Halbjahr Qualitätssicherung als zusätzliches Fach. In chemischen Bereichen hat die Qualitätssicherung immer mehr an Bedeutung gewonnen, weshalb auch dieses Fach hinsichtlich der Ausbildung eine sehr wichtige Rolle spielt.
Da man in unserem Beruf auch sehr viel mit Biologie in Kontakt kommt, ist das Fach Biotechnologie sehr hilfreich und auch die Praxis, die man durch das Oberstufenlabor in diesem Fach erlernt, dient als essentielle Grundlage. Dies stellten wir auch in unseren Praktika fest. Ein Praktikum im Fraunhofer Institut zeigte, dass Biologie bei Wasseranalysen einen wichtigen Anteil hat und auch ein Praktikum im Krankenhauslabor bezieht sich auf biologische Hintergründe.
Beim nächsten Praktikum in der Oberstufe steht man fast am Ende der Ausbildung, aufgrund dessen können Zusammenhänge viel besser geknüpft und verstanden werden. Praktika ermöglichen uns einen sehr detaillierten Einblick in unser späteres Berufsleben, weil man als technische Assistentin im Praktikum viel selbstständiger arbeiten darf und das Praktikum nicht nur aus Zuschauen besteht, wie es bei einem Schülerpraktikum sonst der Fall ist. Unsere Praktika wurden bei der Firma Perstorp, eine Chemikalienproduktion, bei der AHSK, einer zentralen Reststoffdeponie und in einem Chemie- und Veterinäruntersuchungsamt absolviert. Die Berufsmöglichkeiten sind sehr breit gefächert, da viele Industrien Laboranalysen durchführen und CTAs in vielen Bereichen eingesetzt werden können. Je nach Ausstattung der Labore sind viele Verfahren automatisiert und die Laborarbeit erleichtert worden. Allerdings ist die Arbeit per Hand, wie am BKO erlernt, eine gute Voraussetzung und dient zum Verständnis der Chemie und der verschiedensten Verfahren.

Allgemein können wir festhalten, dass die verkürzten zwei Jahre auch mit intensivem Lernen verbunden sind und gerade zwei von uns, die nur minimale chemische Vorkenntnisse besaßen, zusätzlich einiges nachholen mussten. Durch die klasseninterne Unterstützung ist es aber dennoch machbar. Grundlagen von Fächern der Unterstufe, wie beispielsweise chemisches Rechnen, die uns in der Mittelstufe fehlten, haben wir uns selbst erarbeitet.
Generell gibt es in der Ausbildung einen hohen Arbeitsaufwand, welcher allerdings auch mit einer hohen Wissensvermittlung und einer guten Vorbereitung auf ein eventuelles Studium einhergeht.
Das Lernen und Helfen im Klassenverband ist unserer Meinung nach besser als in der vorherigen Schule, da alle freiwillig diesen Berufszweig gewählt haben und Spaß daran haben, chemische Prozesse zu verstehen und ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen können. Worauf wir ebenfalls sehr positiv zurückschauen können, ist, dass die Lehrer und Mitschüler bei individuellen Schwachpunkten immer mit helfender Hand zur Seite stehen, sodass alle aktiv dem Unterricht folgen können.
Im Gegensatz zum Chemieunterricht am Gymnasium kann man sagen, dass viel mehr auf die verschiedenen Themengebiete der Chemie eingegangen wird und die Freiheiten im Praxisunterricht und das individuelle Arbeiten von Vorteil sind.
Schließlich würden wir uns, trotz einiger zu optimierender Aspekte, immer wieder für die Ausbildung entscheiden, denn es hat Spaß gemacht und uns geholfen, uns zu orientieren. Außerdem ist die Ausbildung zum CTA sehr vielseitig und verschafft uns zukünftig viele Möglichkeiten im Beruf, der Weiterbildung oder im Studium.

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