Herzlich willkommen auf der Website der Fachschule für Heilerziehungspflege!
Gerne halten wir im Folgenden wichtige Infos für Interessierte sowie für Bewerberinnen und Bewerber bereit.
Folgende Aufnahmevoraussetzungen bestehen für Fachschulen der Heilerziehungspflege in NRW:
Fachschulen gelten als Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung. Hier können die Aufnahmevoraussetzungen durch 3 unterschiedliche Bildungswege erfüllt sein:
Um einen Ausbildungsplatz in der integrierten Ausbildungsform der Heilerziehungspflege zu bekommen, benötigen Sie eine Bestätigung der Einrichtung über einen Praktikumsvertrag, der vom August eines Ausbildungsjahres für die Dauer von 36 Monaten abgeschlossen wird. Zu Ausbildungsbeginn muss ein Dienst- , Arbeits- oder Praktikumsvertrag im Umfang von wöchentlich 19,5 Stunden vorliegen.
Ihre Anmeldung erfolgt über das zentrale onlinegestützte Anmeldesystem im Februar eines jeden Jahres (01. Februar bis 08. März) Nachdem die Anmeldung online erfolgt ist, senden Sie den Ausdruck Ihrer Onlineanmeldung und die notwendigen Unterlagen der Schule zu. Eine Abgabe im Schulbüro des Berufskollegs Olsberg ist auch möglich.
Für die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz sind folgende Unterlagen einzureichen:
Das Berufsbild:
Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sehen Menschen mit Handicaps jedweder Art im Focus ihres beruflichen Handelns. So weit wie das Spektrum an Beeinträchtigungen reicht, so breit ist die Auswahl an konkreten Arbeitsplätzen: sie reicht von Wohnheimen und Außenwohngruppen für Menschen mit Behinderung über Kliniken für psychische Erkrankungen aller Facetten, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, integrative Kindergärten, Reha - Kliniken bis hin zu ambulanten Hilfsdiensten.
Bei letzterem Berufsbild steht Ihnen der Weg in die berufliche Selbstständigkeit offen!
Im Beruf des Heilerziehungspflegers vereinen sich pädagogische und pflegerische Kompetenz, um Menschen mit Behinderung oder psychischen und körperlichen Krankheiten in allen Lebensbereichen zu unterstützen.
Die Ausbildung:
Auf das Berufsbild aufbauend gestaltet sich die Ausbildung zur Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin und zum Staatlichen anerkannten Heilerziehungspfleger am Berufskolleg Olsberg folgendermaßen:
Die Ausbildung vermittelt eine pädagogische Qualifikation, die Sie auf die Arbeit in dem facettenreichen Beruf entsprechend seiner Einsatzgebiete vorbereitet. Neben den theoretischen Kenntnissen erwerben Sie praxisnahe Unterrichtsinhalte z. B. in heilerziehungspflegerischen Methoden wie Musik und Rhythmik, Werken und Gestalten, in psychomotrischen sowie gesundheitsorientierten Unterrichtsinhalten.
Der Bereich des Unterrichtes in Gesundheit und Pflege bereitet die Studierenden auf pflegerische wie medizinische Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich der Grund- und Behandlungspflege vor. Psychiatrische Krankheitsbilder und Möglichkeiten der Intervention und Regulierung werden im Fach Psychiatrie erworben.
Alle theoretischen und praxisorientierten Unterrichtsinhalte werden in der Praxis angewendet und vertieft. In der integrierten Ausbildungsform der Heilerziehungspflege (FSH i) verläuft das Berufspraktikum über drei Jahre parallel zu den zwei Schultagen pro Woche in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe. Der Umfang in der Praxis beträgt mindestens 19,5 Stunden in der Woche. Die Schultage sind jeweils bis zu zehn Schulstunden lang. Zusätzlich ist in der Mittelstufe der Ausbildung ein achtwöchiges Pflegepraktikum vorgesehen.
In den drei Ausbildungsjahren der integrierten Schulform wird ein Ausbildungsgehalt gezahlt.
Stundentafel | Unterrichtsstunden |
---|---|
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich | 400 – 600 |
Deutsch/Kommunikation | 160 – 200 |
Fremdsprache | 80 – 160 |
Politik/Gesellschaftslehre | 80 – 120 |
Religionslehre | 160 |
Fachrichtungsbezogener Lernbereich | 1800 – 2000 |
Theorie und Praxis der Heilerziehung | 540 – 560 |
Gesundheit/Pflege | 540 – 560 |
Psychiatrie | 80 – 120 |
Organisation/Recht/Verwaltung | 80 – 120 |
Heilerziehungspflegerische Schwerpunkte | 400 – 440 |
Kreativ-musischer Bereich | |
Sprachlich-kommunikativer Bereich | |
Gesundheits-bewegungsorientierter Bereich | |
Organisatorisch-technologischer Bereich | |
Projektarbeit | 160 – 320 |
Praxis in Einrichtungen der Behindertenhilfe | insgesamt 1200 |
Differenzierungsbereich | 0 – 200 |
Insgesamt theoretischer Teil der Fachschulausbildung | mindestens 2400 |
Begleitender Unterricht im Berufspraktikum | 160 – 200 |
Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger kommen zum Einsatz bei Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen Beschäftigungssystemen:
Wohnen
Hier müssen die individuellen Bedürfnisse der Bewohner erkannt und in die Gestaltung der Gruppenaktivitäten mit einbezogen werden. Im Zuge der Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetztes (BTHG) wird eine europäische Verordnung über den Bund sowie die Länderebenen den bisherigen Bereich des stationären Wohnens neu beschreiben, und Heilerziehungspfleger werden auch als Teilhabeberater und - begleiter bei der Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung innovative berufliche Facetten bedienen. Das erfordert insgesamt die Fähigkeit zur Teamarbeit, die Zusammenarbeit mit Trägern von Einrichtungen und die Beratung von Familien.
Bildung
Menschen mit Behinderungen erhalten Bildungsangebote zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in unterschiedlichen Institutionen wie z.B. in integrativen Kindergärten, Tagesstätten, Tagesförderstätten oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger kooperieren mit anderen Diensten (Medizin/Therapie/Schule), unterstützen diese und beraten Eltern.
Arbeit
In der Werkstatt für Menschen mit Behinderung vermitteln Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger im Arbeitstrainings- und Ausbildungsbereich Arbeitstechniken. Sie erfassen und fördern individuelle Interessen und Begabungen.
Im Produktionsbereich beobachten und entscheiden sie gemeinsam mit anderen Diensten, ob bzw. in welchem Bereich der Produktion der Mensch mit Behinderung die Arbeit aufnimmt.
Freizeit
Sind Menschen auf Grund ihrer Behinderung in der Gestaltung ihrer Freizeit eingeschränkt, werden Hilfen angeboten. In unterschied-lichen Beschäftigungssystemen helfen Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger bei der Freizeitgestaltung mit. Sie gestalten mehr oder weniger inhaltlich und strukturell definierte Freizeitangebote. Sie bieten mit anderen Freizeitpädagogen Möglichkeiten des zwanglosen Beisammenseins oder gezielte Aktivitäten unterschiedlicher Inhalte an.
Darüber hinaus begleiten sie Menschen mit Handicap auf Ferienfreizeiten und Ausflügen.
Der mit der abgeschlossenen Berufsausbildung zur Heilerziehungspflegerin bzw. zum Heilerziehungspfleger verbundene Erwerb der Fachhochschulreife berechtigt zum Studium an Fachhochschulen. Mit Absolvierung der Klasse 13 kann die Allgemeine Hochschulreife erworben werden.
Um z. B. eine leitende Funktion in einem Wohnheim zu besetzen, gibt es die Möglichkeit, den Aufbaubildungsgang Sozialmanagement zu besuchen.
Die Vergütung erfolgt nach TVöD. In der Regel gelten tarifliche Vereinbarungen bereits beim Absolvieren des dritten Ausbildungsjahres, dem Berufspraktikum. Sofern Sie sich für die integrierte Ausbildungsform der Heilerziehungspflege entscheiden, gilt bei vielen Trägern der Praxisstellen eine tarifliche Vergütung, die nach Ausbildungsjahren gestaffelt ist.
Werner Rittmann (Anlagenkoordinator der Fachschule) oder
Patricia Kersting (Bildungsgangverantwortliche der Fachschule Heilerziehungspflege)
Die Lehrerinnen und Lehrer der Fachschule für Heilerziehungspflege am Berufskolleg in Olsberg haben im Laufe der Jahre zusammen mit den Studierenden des Bildungsganges viele spezielle Aktivitäten und Besonderheiten entwickelt, die das Profil unserer Fachschule herausstellen:
Seminare im Klassenverband – aber außerhalb der Schule und zur zeitlichen Einheit zusammengefasst: Einführungs- und Kennenlernseminare, die kurzweilig und eindrucksvoll für die Studierenden der neuen Klassen sind und abends immer ein "Open End" bereithalten!
Ein Intensivkurs im Bereich des Faches Pharmakologie, außerhalb der Schule, zu den Psychopharmaka hinsichtlich Wirkungen – Nebenwirkungen – Wechselwirkungen und Missbrauch der Medikamente.
Das Trauer- und Sterbebegleitseminar als intensive Lebenserfahrung. Der Sterbeprozess eines Bewohners in einer Einrichtung stellt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor besondere persönliche und dienstliche Herausforderungen. Diese werden hier eindrucksvoll vorweggenommen und in Gemeinschaft ausgetauscht. Bestattungsunternehmer wie Mitarbeiter von Hospizen kommen zu Wort.
Berufskundliche Exkursionen: Im Kontext des Unterrichts im Fach Recht, Psychiatrie und Theorie und Praxis der Heilerziehungspflege: Besuche von Justizbehörden, JVA und der Forensischen Klinik Eickelborn sowie dem Therapiezentrum Marsberg, der von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel in Bielefeld und des PIKSL – Labors.
Besuch der REHACARE Messe für Menschen mit Behinderung in Sachen Rehabilitation, Pflege, Prävention, Inklusion in Düsseldorf.
Besuch des "Museum Anatomicum" - das Medizin-historische Museum der Philipps Universität in Marburg.
Projekte im Rahmen von Lernsituationen und Fächern, z.B. im Fach Gesundheitslehre das Sezieren von Tierorganen, Blutgruppenbestimmung und im Fach Pflege Übungen zur Basalen Stimulation® sowie Angebote zu Wickeln und Auflagen uvm., im Kontext der Fächer Musik und Sprache/Kommunikation ein Trommelworkshop.